LUX PERPETUA

LUX PERPETUA
ein vielfältig kulturelles Requiem
über Ewigkeit
nach Mozarts Requiem

 LUX PERPETUA erforscht den komplexen Kosmos eines scheinbar wohlvertrauten aber immer neu rätselhaften und tiefgründigen Fragments: Mozarts berühmtes, durch seinen frühen Tod unvollendet gebliebenes Requiem. Mozarts Introitus spannt den Bogen zwischen ewiger Ruhe (requiem aeternam) und ewigem Licht (lux perpetua).
Aeterna oder perpetua? Ewig dauernd oder unendlich wiederkehrend?

In der Frage nach dem Wesen der Ewigkeit angesichts der Unendlichkeit des Todes liegt die musikalische Polarität von LUX PERPETUA; zwischen den Vorstellungen von ewiger, unbewegter Ruhe oder aber von kontinuierlicher, zirkulärer Bewegung; der eines fortlaufenden Rhythmus‘, in gleichzeitig-ungleichzeitigen Ebenen von Zeit.

LUX PERPETUA wagt es, diese Totenmesse aus der Perspektive einer von Mozart selbst nicht mehr erlebten, womöglich aber leidenschaftlich vorausgeahnten musikalischen Zukunft, aus unserer Gegenwart, neu hörbar zu machen. In globalem Ausmaß hat sich unser Blick auf den Umgang der verschiedenen Kulturen und Religionen mit Tod und Ewigkeit erweitert. Wir begegnen nicht nur den Entwürfen der großen monotheistischen Traditionen, sondern auch – etwa im Hinduismus und Buddhismus – dem Glauben an die Wiedergeburt, oder erfahren von der starken spirituellen Verbundenheit zu den Ahnen, die z.B. in Kulturen Ostafrikas eine wichtige Rolle spielt. 

Indem LUX PERPETUA, abstrahiert und fragmentiert, Klangfarben und Skalen aus arabischen Musiktraditionen, Glockenklänge, Melodien jüdischer Traditionen einsetzt, wird Mozarts Musik in neuer Weise hörbar. Gleichsam aus der kulturellen Fremde dringt LUX PERPETUA in das überraschend das Fremde des Requiems, eine weitere Facette seiner unerschöpflichen spirituellen und musikalischen Dimensionen vor. 

In interkultureller und interreligiöser Erweiterung gewinnt LUX PERPETUA der Totenmesse des noch so jungen Mozart diesseitiges Aufbegehren,  demütige Einsicht, meditative Ruhe, abgründige Verzweiflung und Trost ab – ob etwa in dem anarchisch-wilden „Tanz“ am Rand des Todes, in der Demut und der tiefsten Trauer von Amajungusi, in dem heftigen Aufschluchzen im Tränen-Ozean des Al Ahsan Lacri (einer Neu-Kontextualisierung des Lacrimosa), in dem aus groovigem Beginn des Rex tremendae unvermittelten Sprung in den gewaltigen Aufschrei „Rex!“ – oder in Hawdala, in dem Melodielinien der jüdischen Tradition das Requiem auch für das unfassbarste Sterben, die Shoa, öffnen.

 

Komposition •  Maximilian Guth (nach Wolfgang Amadeus Mozart)

Uraufführung • 2019 München • mit Vocifer, Münchner Knabenchor und Frank Oidtmann

 

  TICKETS zu den Aufführungen in Wiesbaden und Karlsruhe

► Programmheft
► weiterführende Gedanken:
komponieren als neu beleuchten

„LUX PERPETUA setzt der Ausgrenzung von Menschen anderen Glaubens und der Angst vor dem „Fremden“ etwas entgegen: Guth spannt musikalisch einen faszinierenden Bogen zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen und verbindet die drei monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum. Mehr als zwei Stunden lang ließ das Publikum sich ein auf ungewohnte Klänge, setzte sich auseinander mit Verzweiflung und Hoffnung, Trauer und Trost und öffnete sich mit der Musik dem ewigen Licht.“

Bad Cannstatt Blog


„Um die Ewigkeit in Klängen einzufangen, entstehen immer wieder Klangflächen, die metrische Strukturierung der Mozartkomposition löst sich auf. Die Töne aus Mozarts Introitus fließen ineinander und vergehen und mischen sich mit dem Nachhall des Kirchengewölbes. Die Chöre und das groß besetzte Asambura-Ensemble setzen mit Maximilian Guths Komposition ein Statement gegen Ausgrenzung und Verfolgung, für Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Religionen, für einen Dialog auf Augenhöhe.“

Württembergische Blätter für Kirchenmusik


„Maximilian Guth verknüpft in LUX PERPETUA auf ganz einzigartige, individuelle und originelle Weise interkulturelle Aspekte einer globalisierten Welt mit einer überzeitlichen Tradition westlicher Musik. Sein Werk ist dadurch äußerst aktuell.“

Prof. Dr. Benjamin Lang