FREMD BIN ICH EINGEZOGEN

FREMD BIN ICH EINGEZOGEN
ein vielfältig kultureller Zyklus über Einsamkeit und Begegnungen

Nach Schuberts Winterreise und persischer Kunstmusik

Heimat als Ort oder als Gefühl? In Schuberts Liederzyklus begegnen wir einem Reisenden: einem ‚Fremden‘, einem Heimatlosen, einem unglücklich Verliebten, einem ziellos Umherziehenden, im Spannungsfeld zwischen seinen Träumen und bitterer Wirklichkeit, zwischen kalter Realität und wärmender Erinnerung.

asambura verwebt Schubert mit persischen Gedichten und Klagemeditationen über Fremdsein, Flucht und Einsamkeit und entwickelt damit einen neuen, melancholischen Zyklus mit einem Hoffnungsschimmer:
Der Wunsch nach Zugehörigkeit und Miteinander verbindet Menschen verschiedener Kulturen auf ihrer persönlichen Winterreise.

„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus“ – die Heimatlosigkeit so vieler Menschen auf der Flucht rückt in den Mittelpunkt und lässt den von uns neu gedeuteten Liederzyklus hochaktuell erscheinen.

Ein Gefangener im Fernweh bin ich hier
und keine Stimme spendet Trost mir.
Lass uns nehmen was wir brauchen
und uns auf einen Weg ohne Rückkehr machen
um zu erfahren
ob überall der Himmel die
gleiche Farbe mag tragen.
(Übertragung nach Mehdi Akhavan-Sales)

Sologesang • Yannick Spanier & Toktam Moslehi
Kompositorische Neuinterpretation • Maximilian Guth
Konzept • Maximilian Guth & Ehsan Ebrahimi

Uraufführung • 2018 • Messiaen-Festival Görlitz

„Ein bewegendes mutiges Album, das Horizont und Ohren weitet!“
Bayerischer Rundfunk


„Die Instrumentalmomente der interkulturellen Winterreise entfalten einen ganz eigentümlichen Sog. Wie das Stück Schubert anklingen lässt, Richtung östlicher Meditation abschweift und auch wieder zu den uns bekannten Melodien zurückkehrt, das hat Maximilian Guth nicht nur fantasie- sondern auch sehr respektvoll komponiert.“
Marcus Stäbler | NDR KULTUR


„Es ist eine fantastische Musik mit höchster emotionaler Dichte! Die Farben, die Maximilian Guth und das asambura ensemble kreieren sind atemberaubend.“
Prof. Dr. Eckart Altenmüller


„Diese Musik zerlegt kulturelle Axiome und kombiniert sie neu. Sie stellt uns alle einmal mehr vor die Herausforderung, unser persönliches Schicksal in globalerem Kontext zu sehen, und gibt Denkanstöße über Gesellschaft und Menschlichkeit. Und durch seine interkulturelle, und Interreligiöse Besetzung kann das asambura ensemble in der Interpretation mit diesem Hohen Maß an Mitgefühl und Verletzlichkeit vorgehen, so daß der musikalische Vortrag und das Material nicht einfach nur glaubhaft werden, sondern mich tief bewegt zurück lassen.“
Stephan Pillhofer | Orchesterblog


„Eine perfekte Verschmelzung von Musikkulturen.
Das Asambura-Ensemble arbeitet feine Nuancen heraus, präsentiert sich als einheitliches Ganzes, in dem jede Stimme seine Berechtigung hat. Künstlerische Welten treten in den Dialog und verschmelzen miteinander.
Welch genialer Einfall, inhaltlich ähnliche Texte aus völlig unterschiedlichen Kulturen einander gegenüberzustellen und in einem Gesamtwerk musikalisch zu verbinden.
Hier entsteht eine Chance, Klassischer Musik eine völlig neue Dimension hinzuzufügen und sie für neue Zielgruppen zu erschließen.
Mit diesem Stück ist Guth ein wahres Meisterwerk geglückt, das aktueller nicht sein könnte. Die Musik ist traurig, schön, ergreifend – und hoffnungsvoll.“
Leonie Bünsch | Klassik begeistert


„Das asambura ensemble besteht aus Meistern der musikalischen Alchemie und findet (fast) den Stein der Weisen. Fremdheit, Enttäuschung und Sehnsucht werden hier von den Wunden eines monomanischen Eigenbrötlers zum philanthropischen Dialog aus Gesängen. Yannick Spanier für Schubert und Mehdi Saei mit iranischen Ghazelen singen als vokale Zwillinge beide Bassbariton. Die außereuropäischen Musik-Idiome wollen keinen Wettbewerb mit den berückend schön arrangierten Schubert-Liedern, deren durch Omnipräsenz fast verlustige Schockwirkung zur breiten und sogar tröstlichen Rhapsodie wird.“
Neue Musikzeitung Magazin NMZ


„Im Hinblick auf die Heimatlosigkeit so vieler Menschen auf der Flucht ist dieser neu interpretierte Liederzyklus hochaktuell“
Hannover Kunst


„Die interkulturelle Neuinterpretation von Maximilian Guth und dem asambura ensemble mischt persische Klangwelten in die Schubertsche Fremdheit und tut so einen ganz neuen Kosmos auf.“
neue Musikzeitung nmz


„Die interkulturelle Winterreise des asambura ensembles ist nicht nur musikalisch ein Glücksfall. Sie erinnert uns sowohl metaphorisch, als auch konkret an die wunderbare Eigenschaft der Menschen, sich gegenseitig eine Heimat sein zu können.
Mit Kraft, Musik und Worten appelliert die interkulturelle Winterreise auch an die Verantwortung, die die Privilegierten von uns haben: Den Fremd Eingezogenen willkommen zu heißen. Welche Bereicherung darin liegt, zeigt sie so eindringlich, wie nur Musik es kann.“
Friederike Ankele |  Musikland Niedersachsen


„Diese Verbindung der Schubert’schen Einsamkeit und Heimatlosigkeit mit den melancholischen nahöstlichen Klängen war für viele äußerst bewegend.“
Sächsische Zeitung


„Es ist, als ob man Schuberts Musik durch ein Prisma betrachtet und dadurch neu erlebt. Umgekehrt ist es genauso: auf dem Hintergrund von Schuberts Klängen hört man die Musik aus dem persischen Kulturkreis mit ganz anderen Ohren. Maximilian Guth verschmilzt das Ganze auf gekonnte und höchst sensible Weise zu einem großen Ganzen. Die Qualität von Komposition und Ensemble ist hervorragend, und ich gratuliere von Herzen zu dem gelungenen Projekt!“
Prof. Christoph Poppen


„Es beginnt wie eine Improvisation über die schönsten Melodien aus der „Winterreise“, exotisch grundiert mit Streich- und Zupfinstrumenten aus einer anderen Welt. Hier ist Schuberts Motiv der Krähe, da ein persischer Gesang mit seinen typischen Seufzern und Melismen und im Jauchzen der Klarinette klingt der Klezmer an. Wenn dann noch mit einem Pochen des präparierten Klaviers ein Hauch von Neuer Musik hinzukommt, ist die Reibung der Gegensätze vollkommen.
Das interkulturelle asambura ensemble rund um den Komponisten Maximilian Guth hat die Themen Fremdheit, Einsamkeit und Unterwegssein aus Schubets bekanntestem Liederzyklus herausgefiltert und als klingenden Kommentar zu unserer Zeit grosser Flüchtlingsströme neu gefasst.“
Susanne Benda, fono forum


„Schuberts Winterreise wurde von den Musiker*innen des asambura ensembles mit ihren unterschiedlichen musikalischen Erfahrungsräumen interkulturell und klangvoll fortgesetzt. Damit ruft die Neuinterpretation von Maximilian Guth die Sehnsucht nach Heimat und Zugehörigkeit wach, die uns über alle Kulturen und Zeiten hinweg verbindet. Musikalisch stellt Guth die panoramische Vision einer Begegnung auf Augenhöhe dar, in der die Temperamente des jeweils Anderen erkenn- und spürbar bleiben.“
Maher Farkouh – Musikwissenschaftler


„Fremd bin ich eingezogen“ heißt es bei Franz Schubert und seinem Textdichter Wilhelm Müller. „Ein Gefangener im Fernweh bin ich hier“ im persischen Gedicht von Mehdi Akhavan Sales. Die Parellelen sind offenkundig, beide Protagonisten sind Seelenverwandte in ihrer ewigen Wanderschaft.
Es ist ein Spiel mit dem Vertrauten und dem Fremden, das Maximilian Guth und das asambura ensemble mit großer Sensiblität zelebrieren. Es gelingt so gut, dass die Musikkulturen nahtlos miteinander verschmelzen.
Mit dem 19-köpfigen Asambura-Ensemble hat Maximilian Guth Schuberts Kosmos nicht nur seelentief verinnerlicht, sondern weitergedacht.“
Susanne Schmerda | Bayerischer Rundfunk


„Das Werk nimmt gefangen und zieht den Hörer in seinen Bann. Klangflächen werden von rhythmisch-perkussiven Passagen abgelöst. Die Übergänge gelingen nahtlos und organisch. Am Ende vergehen fast 80 Minuten Spielzeit wie im Flug.“
Christian Helming | Mindener Tageblatt


„Deutlich radikaler deutet das asambura ensemble seine Version des Zyklus, indem es die Geschichte vom unbehausten Wanderer als Reflex auf die Flüchtlingsbewegungen unserer Tage deutet.
Schubert hält das aus. Nein, mehr noch, seine Lieder sprengen ihre romantische Hülle.“
Susanne Benda | Stuttgarter Zeitung


„Als besonders anrührend empfinde ich den Übergang zwischen der Letzten Hoffnung und dem Stück Wegweiser. Dort streift die Musik erneut zwischen verschiedenen Klangwelten umher, bevor sie sich in Schuberts Fußstapfen zurückschleicht. Das asambura ensemble betört wieder mit seinem instrumentalen Gesang und einem faszinierenden Farbreichtum.“
Marcus Stäbler | NDR KULTUR 


CD
Kollaborationen
Dieses Kunstwerk von  Constanze Wiechert wurde durch unseren Leiermann inspiriert. Das Acryl-Gemälde können Sie erwerben.

Das Konzert vom asambura ensemble erzählt vom Menschen,

von Himmel und Erde, vom Zwischenraum, von Heimat und Fremde.

Unterwegs sein, allein sein, einsam sein

unter einem Himmel mal blau-grau-schwarz, mal unter Sternen. Die Stimme des Sängers

so tief wie das Meer so klar wie die Luft. Mit seinem StimmKörper zeichnet er die

Krähe, seine Einsamkeit, seine Träume und den Leiermann.

Alles ist wahr in diesen Momenten. Die Sängerin singt vom Schmerz in fremder Sprache

und mit fremden Klängen. Zusammen sind sie Beide in ihrer Sprache uns zugleich fremd

und vertraut und doch zusammen. In der Komposition gestalten bekannte und fremde Melodien

und Klänge mit bekannten und unbekannten Instrumenten einen Kosmos auf ungewöhnliche,

eindringliche und wundersame Weise.

Die Winterreise von Schubert und die persischen Gesänge gehen in diesem Konzert eine Synthese ein.

In beiden Welten wird das Thema Heimat zum Klingen gebracht, interkulturell und neu interpretiert,

ein universelles und aktuelles Thema, das uns miteinander verbindet und in der Komposition vom

asambura ensemble auf berührende und hoffnungsvolle Weise dargebracht wird.

– Bärbel Kasperek |2022]