Diasporasa Weimar

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Kompositionsworkshops zur Auseinandersetzung mit den Spuren
der NS Verbrechen und der Erinnerung an den Holocaust
 „DiasporAsa – klangliche Erinnerungsmosaike gegen das Vergessen”

07.- 09.November in Weimar und Buchenwald



Wir komponieren und suchen sprach-lose Erinnerung: in Musik und filmischen Bildern

Wie kann ein Ort verklanglicht werden, der in sich die Schrecken trägt?
Wie lässt sich Stille hörbar machen – oder das Echo einer Erinnerung sichtbar?

In unserem dreitägigen Workshop begegnen wir dieser Vergangenheit durch kreative Ausdrucksformen, entwickeln Klangräume und experimentelle Filmtechniken.
Gemeinsam mit Musiker*innen des asambura ensemble und Studierenden der Hochschule für Musik Weimar entsteht so ein gemeinsamer Raum, in dem Erinnerung künstlerisch erfahrbar wird.

Der Weg durch die drei Tage

Tag 1 – Hören, Gehen, Sammeln (Gedenkstätte Buchenwald)
Wir erkunden Stationen der Gedenkstätte Buchenwald.
Alle Teilnehmenden notieren Gedanken und Assoziationen,  die in der Begegnung entstehen.
Was hören wir, wenn wir schweigen? Welche Töne, Klänge oder Bilder bleiben zurück?
Aus diesen Eindrücken entstehen erste klangliche Skizzen und Textfragmente.

Tag 2 – Komponieren und Gestalten (Musikhochschule Weimar)
Im Zusammenspiel mit professionellen Musiker*innen verwandeln wir die gesammelten Eindrücke in Musik:
Wir arbeiten mit Fragmenten aus historischen Kompositionen aus dem Konzentrationslager, mit Fotografien, Gedichten und eigenen Ideen.
Wir gestalten gemeinsam Klangräumen – gemeinsam, intuitiv, experimentell. Auch ohne eigenes Instrument können Sie und ihr mitwirken.
So entsteht eine gemeinsame Komposition – ein musikalisches Erinnerungsmosaik.

Tag 3 – Verfilmen und Verbinden (Alte Sendehalle Weimar)
Am dritten Tag hören wir unsere Komposition über Kopfhörer und setzen sie filmisch um.
Die Alte Sendehalle – ein Ort mit Schichten von Geschichte: NS-Zeit, DDR, Gegenwart – wird zur Bühne unserer Bilder.
Mit den eigenen Handys entstehen kurze Videosequenzen – und werden Videosequenzen aus dem Erinnerungsort projiziert. 
Nahaufnahmen, Spiegelungen, Lichtspiele, Bewegungen durch Raum und Zeit.
Musik, Bild und Erinnerung verweben sich zu einem stillen Kunstfilm, der auf eure Klangkomposition reagiert. 

Ziel und Wirkung
diasporAsa verbindet Musik, Film und Geschichtsbewusstsein.

Erinnerung wird sinnlich erfahrbar – durch Hören, Sehen und Mitgestalten – zu einem klanglichen Erinnerungsmosaik, für Euch.

Die entstandenen Werke werden zudem 2026 in einem Konzert als „Stummfilm mit Live-Musik“ uraufgeführt und später als Kunstfilm dokumentiert.

Teilnahmebedingungen

Termine:
Freitag, 07.11.2025: 11:30 – 17:00 Uhr
Samstag, 08.11.2025: 10:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 09.11.2025:  11:00 – 17:00 Uhr

Orte:
1. Gedenkstätte Buchenwald -Buchenwald 7, 99427 Weimar

2. Hochschule für Musik Weimar – Platz der Demokratie 2/3, 99434 Weimar
3. Alte Sendehalle Weimar – Humboldtstraße 36a, 99425 Weimar

Zielgruppen:
alle, auch ohne Vorkenntnisse sind willkommen, Studierende & Bildungsinitiativen,
Freiwillige, junge Menschen (etwa ab 15 Jahren, eine Unterrichtsbefreiung kann beantragt werden)

Teilnahmebeitrag:
Die Teilnahme am gesamten Wochenende und an allen Workshops ist für alle kostenfrei. Sollten Sie nach dem Wochenende jedoch spenden und unsere zukünftige Arbeit unterstützen wollen, empfehlen wir einen Beitrag in Höhe von 25,- € je Person.

Kontakt & Anmeldung:

Bitte kontaktieren Sie Leonie Baldauf und Joscha Eckerle für weitere Informationen oder ein Gespräch unter kontakt@asambura-ensemble.de und melden Sie sich über das Formular an. 

Wir freuen uns, gemeinsam mit Euch und Ihnen neue Wege des Erinnerns zu gestalten –
durch Klang, Film und das gemeinsame Erleben.

Euer und Ihr asambura ensemble


 

 

Für die Mitwirkung bei diasporAsa - klangliche Erinerungsmosaike gegen das Vergessen - anmelden!
Name
Ich spiele ein Instrument:
Anmeldeoptionen
Wird ein Dokument für die Schulbefreiung am 07.11. benötigt?
Ich bin ich mit Fotografien und Videos einverstanden (das gesamte Projekt wird gefilmt)
Die Teilnahme am gesamten Wochenende und an allen Workshops ist für alle kostenfrei. Sollten Sie nach dem Wochenende jedoch spenden und unsere zukünftige Arbeit unterstützen wollen, empfehlen wir einen Beitrag in Höhe von 25,- € je Person.
Bestätigung der Zusage

 


Weitere Infos:

diasporAsa – klangliche Erinnerungsmosaike gegen das Vergessen
Kompositionsworkshops zur Verklanglichung der Begegnung mit den Spuren
der NS Verbrechen und der Erinnerung an den Holocaust

Komponieren Sie mit uns Erinnerungsmosaike – klangliche Mahnmale, die zu einer vielschichtigen, kreativen und berührenden Auseinandersetzung mit den Schrecken des Holocaust und der NS-Verbrechen anregen.

Hierbei möchten wir originale musikalische wie Text-Fragmente aus dem Konzentrationslager durch Collagieren und Verwebung von künstlerischen Schaffensprozessen zu klanglichen Erinnerungskarten neu deuten.

Die originalen Fragmente werden analysiert, klanglich neu kontextualisiert und als zentrales Element in die Kompositionen sowie die späteren Konzeptvideos eingebunden.
Der Ort (die Erinnerungsstätte Buchenwald) wird zu Klang, die Sprachlosigkeit wird „verklanglicht“ – im Kompositionsworkshop verschmelzen originale Fragmente mit den Eindrücken der Teilnehmer*innen. Aus der entstandenen Musik wird Film (eine visuelle, filmische Deutung der Komposition), das dann wiederum in ein Konzert eingebettet wird.

Das Durchleben dieser vielschichtigen kreativen Prozesse soll Impulse geben für eine Bewusstmachung: dass Erinnerung und Erleben sowohl individuell als auch im gesellschaftlichen Kollektiv stattfinden.

Grundlagen des asambura Ansatzes
Das asambura ensemble möchte Klang und Dimensionen des wertschätzenden Miteinanders mit einer innovativen Klangsprache verbinden. Durch die Neugestaltung klassischer Musik und die Integration interdisziplinärer Perspektiven erschließt das Ensemble immer wieder künstlerisch, kompositorisch und vermittelnd neue Dimensionen musikalischen Erinnerns.

Zusammensetzung der Teams
Jedes Workshop-Team setzt sich wie folgt zusammen:

  • ein*e Musiker*in des asambura ensembles
  • zwei Musikstudierende der kooperierenden Musikhochschule Weimar und dem musikwissenschaftlichen Seminar von Mitra Behpoori
  • Freiwillige*r von Organisationen der historisch-politischen Bildungsarbeit und Gedenkstätten und Erinnerungsarbeit
  •  Schüler*innen verschiedener Schulen nahe der Gedenkstätte im Raum Weimar

Workshop-Ablauf

TAG 1: Begehung der Gedenkstätte sowie der Zeitschneise, individuelle
Erkundung
(Buchenwald) .
Notieren der pluralen, erlebten Erfahrungen durch Finden von  Schlüsselbegriffen.

Wortnetz mit den anderen Gruppenteilnehmer*innen.
Welche Bereiche „durchlaufen“ alle Workshopteilnehmenden? optionale Aufnahmen des
Windrauschens, der Glocke, vermeintlicher Stille, …

TAG 2 Verklanglichung (Musikhochschule):
Materialexposés (in Briefumschlägen)
– originale Textfragmente und musikalische Fragmente aus Buchenwald

Kompositionstechniken:

In einem Briefumschlag finden sich
Erläuterungen zu verschiedenen Kompositionstechniken über Ewigkeitsdimensionen, beispielsweise zyklische Strukturen, kanonische Verarbeitung, mehrdimensionaler  Proportionskanon oder mikrotonale Verschiebungen – als künstlerische Reflexion über Vergänglichkeit  und Gedenken.
– Brückenschläge zu verfemter Musik / Musik aus anderen Konzentrationslagern

Gemeinsame Komposition:
Die gesamte Gruppe arbeitet kollaborativ an der Komposition. Jede*r Teilnehmer*in trägt musikalische, konzeptionelle oder klangliche Ideen bei, sodass sich ein gemeinsames Werk entfaltet.
Klänge und Strukturen der Erinnerungszeugnisse werden grafisch notiert.


Tonaufnahme

TAG 3 Video (alte Sendehalle Weimar): Videokonzept und Video-Aufnahmen:

    • alle Gruppenmitglieder hören über Kopfhörer die von ihnen entwickelte Komposition und verarbeiten auf dieser Grundlage den Erinnerungsort der alten Sendehalle  filmografisch neu:
    • Mit ihren Handys erkunden sie das Gebäude und nehmen individuelle Bildausschnitte auf, die den Raum und seine Geschichte fragmentarisch sichtbar machen.
      Durch Stilmittel wie extreme Close-ups, Spiegelungen, Lichtspiele oder Bewegungen durch den Raum entsteht eine neue visuelle Lesart der Komposition.
    • Der Ort selbst wird zur Resonanzfläche:
      Er trägt Spuren verschiedener Epochen – als Nietzsche-Gedächtnishalle der NS-Zeit, als Funkhaus der DDR, als verfallenes Gebäude, das nun zu einem Ort der politischen Bildung werden soll.
    • Wie abstrakt dürfen Instrumente und Klänge sichtbar sein, wenn Erinnerung verhandelt wird? Welche Klänge stehen für Erinnerung und welche für Stille? Darf der Glockenturm “klingen“?
    • Im Schnitt und Videokonzept arbeiten alle Beteiligten kollaborativ gemeinsam.
  • Ein präpariertes Klavier könnte als musikalisches Symbol für das „nicht klingen dürfen” stehen. Das leitende Klangbild des Workshops – ein erstickt-pochender Impulsklang im präparierten Klavier – zieht sich durch die Kunstwerke  wie ein Atem, der sich gegen das Verstummen stemmt.

weitere Perspektiven

    • Das Video wird im Konzert (Oktober 2026) in LUX PERPETUA – einer interreligiös-kompositorischen Neudeutung des Mozartrequiemfragments – als „Stummfilm” eingewoben projiziert und live musikalisch aufgeführt. Zusätzlich könnten die in Buchenwald entstandenen Videos in dem Getreidespeicher in Oßmannstedt als Klanginstallation projiziert werden.
      So wirkt die Erinnerung immer weiter – vom Erinnerungsort in komponierten Klang, von dort in die filmografische Verarbeitung des Orts und durch Einbetten in einen neuen Klangkontext von dort wieder in ein Erklingen. Das Zurückblicken ermöglicht somit eine Neudeutung im Nachvorneschauen. Symbolisch ist hierbei, dass dieses verwobene Collage von künstlerischen Schaffensprozessen sowohl ein Loslösen als auch eine Rückkehr bedeutet, um weiter wirken zu können.