babel inMotion – melasurej
ein interreligiös klangfarbliches Klangmosaik
asambura fächerübergreifend als Kunst-Collage, Filmprojekt, Schattenspiel oder Choreografie
optional in Verbindung mit einem asambura Konzert
Übertragung der klanglichen Verbindungen wie einer gemeinsam interpretierten „interreligiösen Melodie“ in Farbbegegnungen
(z.B. ineinanderlaufende Aquarelltechniken, Farb-Öl-Emulsionen)
- Deutung und Übertragung der klanglichen „Verfremdung“ in ungewöhnliche Bildperspektiven als Kurzvideos
- Live-Projektionen zur Unterstützung der Performance
Zeitaufwand:
flexibel im Kunst- und Musikunterricht einsetzbar
oder als asambura-Workshop denkbar
Der interdisziplinäre Workshop verbindet die Fächer Kunst und Musik mit interreligiösem Miteinander und richtet sich an Schüler*innen und Klassen aller Jahrgangsstufen. Ausgehend vom Babelmythos als Metapher für Vielfalt und Verständigung werden Melodien und künstlerische Impulse aus den drei abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) erforscht. Ziel ist es, die Konzepte von Diversität und Koexistenz in einem gemeinsamen Kunstwerk und einer musikalischen Komposition, die sich gegenseitig inspirieren und beeinflussen, erfahrbar zu machen.
Ablauf
I) Einführung
• Alle Teilnehmenden lesen in einem festgelegten Zeitrahmen einen kurzen Text gleichzeitig laut vor (z. B. ein Gedicht oder ein Gebet aus diversem religiösen Kontext). Dabei überlagern sich in dem festgelegten zeitlichen Rahmen verschiedene Ebenen, in denen der Text unterschiedlich gedehnt wird und in verschiedenen Zeitdimensionen präsent ist. Diese Stimmenvielfalt macht das Kernmotiv des Babelmythos – Verwirrung, Miteinander und Differenz – selbst plastisch erfahrbar.
• Auseinandersetzung mit religiösen Melodien
• Drei Melodien aus den abrahamitischen Religionen werden gemeinsam angehört und analysiert. Dabei sollen bewusst klischeeferne Beispiele gewählt und historisch wie kulturell kontextualisiert werden.
II) Interdisziplinäre Gruppenarbeit
Die Klasse wird in zwei Bereiche aufgeteilt, die parallel zusammenarbeiten:
• Musik: je 3 Gruppen entwickeln gemeinsam eine mehrdimensionale Klangwelt in der Auseinandersetzung mit je einer der vorgestellten religiösen Melodien.
• Kunst: je 3 Gruppen setzen den Religionen und Melodien zugeordnet musikalische Impulse spontan in je den Religionen zugeordnete Farbimpulse um, woraus ein gemeinsames Gemälde entsteht, bei dem die Farben ineinanderlaufen und ein Klangfarbenmosaik entstehen lassen.
Musikteil:
Jede Religion bildet eine musikalische Kleingruppe, die die jeweilige Melodie erarbeitet und einstudiert. Die Schüler*innen musizieren alle mit unterschiedlichem Instrumentarium jeweils ihre Melodie. Dabei können je nach Gegebenheiten und Vorbildung der Schüler*innen sowohl Instrumente, die aktiv von Einzelnen gespielt werden, einbezogen werden als auch Instrumentarium, das eine schnelle musikalische Umsetzung ermöglicht. Die Gruppe entwickelt gemeinsam ein Raster mit Abschnitten (z. B. 10 Sekunden), in denen festgelegt wird, wie viele Töne aus der jeweiligen Melodie gespielt werden. Die Dauer der Töne wird variabel gestaltet, sodass überlappende Klänge und verschobene Rhythmen entstehen. Dabei werden die Melodien aus den verschiedenen Religionen bewusst übereinander gelagert, wodurch der zugrundeliegende Babelmythos stets präsent bleibt. Im Miteinander entsteht so eine interreligiöse Melodie, die verschiedene Melodiefragmente in sich vereint.
Kunstteil:
Jede Religion bildet ebenfalls eine visuell-künstlerische Kleingruppe. Dabei wird jeder Religion eine Farbe zugeordnet, die symbolisch deren melodische Fragmente repräsentiert. Alle drei Gruppen arbeiten gemeinsam an einem großen Bild, das mithilfe von Wasser- oder Aquarellfarben entsteht. Die musikalischen Impulse aus den jeweiligen Religionen werden direkt in künstlerische Impulse umgesetzt. Dabei fließen Farben ineinander und es entsteht ein Bild, das sowohl die Herausforderungen als auch die Potenziale von Vielfalt und Zusammenarbeit symbolisiert. Das Kunstwerk wird zu einer visuellen Darstellung der Idee, dass Kommunikation, Kunst und Musik Brücken bauen können, um die Verwirrung innerhalb des zugrundeliegenden Mythos zu überwinden.
III) Reflexion
Das entstandene Kunstwerk wird betrachtet und der Bezug zur Musik, die erklungen ist, wird reflektiert. Dabei kommen die Schüler*innen ins Gespräch über die Bedeutung der verschiedenen Ebenen in Bezug auf die Melodien, Farben und Hintergründe sowie deren Zusammenwirken. Es entsteht ein Rückbezug auf den Ausgangsmythos und dabei steht zentral die Frage zur Diskussion, ob diese Vielfalt als Quelle kultureller Diversität und deren Potenzialen wertgeschätzt werden kann. Ziel Die Schüler*innen werden in eigener kreativer Auseinandersetzung für Klangwelten, die aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen stammen, sensibilisiert. Musik und Kunst dienen dabei als Medium der Verständigung und es entsteht ein Kunstwerk, das das Ineinandergreifen dieser Diversität symbolisiert.
Konzept: Kea Niedoba. Maximilian Guth. asambura ensemble

